Freitag, 6. November 2015

Chronische Niereninsuffizienz der Katze

Viele ältere Katzen leiden an einer eingeschränkten Nierenfunktion.

Neues aus dem Labor:

Bisher wurde v.a. mit Hilfe des Creatinin-Wertes diese Diagnose gestellt. Ab 1. Dezember ist in allen Routineprotokollen meines Partner-Labors eine neue Untersuchung (SDMA) enthalten, die bereits früher als der Creatinin-Wert ein Problem anzeigen kann.
Der Creatinin-Wert steigt im Blut erst an, wenn bereits 75% der Niere nicht mehr funktionieren. D.h., dass schon lange Zeit davor ein Nierenproblem besteht. Mit dem neuen Wert SDMA (Symetrisch dimethyliertes Arginin) wird eine Schädigung bereits bei einer Einschränkung von 40% sichtbar. Damit kann eine sinnvolle Therapie auch schon weit früher beginnen.

Ursachen der Niereninsuffizienz:

Katzen haben von Hausaus wesentlich weniger Nierenteilchen (Nephrone), als andere Säugetiere. Daher wird ein Schaden auch früher relevant. Dazu kommt, dass Katzen generell wenig trinken.
Auch Industriefutter steht im Verdacht an der Entstehung von Nierenschäden mitbeteiligt zu sein. Ganz bestimmt ist Trockenfutter eine ganz schlechte Erfindung für Katzen!

Herkömmliche Therapie:

Blutdrucksenker: In der Schulmedizin werden gerne Blutdrucksenker verwendet. Jedes Medikament muss vom Körper abgebaut und ausgeschieden werden. Auch Nebenwirkungen sind immer möglich. (s. Beitrag Medikamente).
Phosphatbinder: Sie binden überschüssigen Phosphor im Futter und sind durchaus sinnvoll, wenn der Phosphor-Wert im Blut erhöht ist. Bitte keine Aluminium-Präparate verwenden, es gibt auch pflanzliche Präparate, die geeignet sind, wie z.B. Renosan.
Diät-Futter: Enthält immer weniger Eiweiß und Phosphor als herkömmliches Futter. Seit Jahren beobachte ich, dass der erste Effekt der Futterumstellung ein Gewichtsverlust ist. D.h., der Körper holt sich das nötige Eiweiß eben aus der eigenen Muskulatur, wenn im Futter zu wenig enthalten ist. Das kann nicht sinnvoll sein. Eine Diät ist, wenn überhaupt, daher erst bei sehr fortgeschrittenen Fällen wirklich sinnvoll.
Infusionen in fortgeschritteneren Fällen, um den Wasserhaushalt und damit die Ausscheidung giftiger Stoffwechselprodukte über die Nieren zu verbessern.

Sinnvolle Therapie aus Sicht eines Ganzheitsmediziners:

Ausreichende Wasserversorgung (Wasser unter das Futter mischen, etwas Öl, ganz wenig Milch oder Suppenwürfel ins Wasser). Wenn der Wasserhaushalt bereits beeinträchtigt ist, anfangs auch
Infusionen um den Wasserhaushalt zu verbessern, Schadstoffe auszuspülen und um der Niere die Arbeit zu erleichtern
Keine Industrienahrung (viele meiner Kunden verwenden weiterhin Pet-Fit. Selbst gemachtes ist ebenfalls gut, allerdings muss man viel Abwechslung in den Speiseplan bringen und doch einiges beachten. Auf keinen Fall darf nur Fleisch gefüttert werden!). Die vielen Mineralstoffe und synthetischen Vitamine in beinahe allen herkömmlichen Futtermitteln sind mit größter Wahrscheinlichkeit mitverantwortlich für etliche Erkrankungen!
Phosphatbinder: Nur bei erhöhten Phosphorwerten im Blut.
Homöopathische Therapie mit dem Konstitutionsmittel des Tieres zur allgemeinen Gesundheitsförderung. Zusätzlich meist kleine Arzneien mit speziellem Bezug zur Niere.
Homotoxikologische Therapie: Die Firma Peithner hat eine Studie veröffentlicht mit teilweise tollen erfolgen. Die Therapie ist nach Einschulung des Tierbesitzers auch leicht selbst durchzuführen.









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